
So viel Liebe ist im Raum!
Die in ihrem ganzen Leben so tapfere und innerlich starke, gütige alte Dame mit dem weißen Haar – liebende Mutter, Großmutter und Urgroßmutter – liegt in ihrem Krankenhaus-Bett – erschöpft, so matt im Körper und immernoch so stark und klar im Geist – in ihrer Entscheidungskraft: „Nein, ich will keine Not-OP, meine Zeit ist gekommen.“
Bist zum Sonntag vor drei Tagen lebte sie selbstbestimmt und aufrecht, wenn auch schon oft von Schmerzen geplagt, in ihrem schönen, gemütlichen Haus und werkelte immer noch nach ihren inzwischen zugegebenermaßen sehr begrenzten Kräften im Garten mit, dem Ort den sie mit viel Liebe und Ästhetik gestaltete und pflegen ließ.
Am Sonntag dann war es soweit: Große Schmerzen –> Krankenhaus, Untersuchungen… Dienstag das Ergebnis: Eine viel zu große Bauch-Schlagader-Erweiterung (Bauch-Aorten-Aneurisma), die ohne OP irgendwann (wann??? konnte keiner sagen) platzen und damit unrettbar das Ende bedeuten würde. Auf die Frage der Ärztin:“Wollen Sie sich operieren lassen?“ ein klares „Nein!“
Fragend schaute sie ihre Liebsten an, Tochter und Enkelin: „Ist das für euch in Ordnung?“
Genauso klar kommt von beiden die Zustimmung: „So wie du es willst , soll es sein und ist gut so.“
Schon am nächsten Tag war REISETAG für die wunderbare große alte Dame. Die Ärztin erklärte gegen Mittag: „Der Hämoglobinwert zeigt, dass eine große innere Blutung eingesetzt hat. Bleiben sie bei ihrer Entscheidung KEINE OP?“
„Ja!“ Alle im Raum nicken zu diesem klaren Entschluss.
Liebevolle Worte werden noch gewechselt zwischen Großmutter, Mutter und Kind. Sie halten sich an den Händen – ein Kreis der Liebe.
„Bitte grüßt all die Lieben in meinem Leben noch ganz lieb von mir,
ich kann nicht mehr… “ (Z.B. auch telefonieren)
Letzte fürsorgliche Worte: „Tochter, du hast ja heute kein Mittag gegessen.“
An die Enkelin gewandt: „Achte bitte darauf, dass deine Mutter immer richtig isst.“
Leicht schmunzelnd mit feuchtem Schimmer in den Augen versichern beide: „Wir passen gegenseitig auf uns auf.“
Die junge Frau liest ihrer Oma Engelworte aus einem Büchlein vor, während sich die Mutter wieder einmal um unbegrenzte Schmerzmittelgaben einsetzt. Dann holt die Enkelin ihr Smartfon hervor und spielt – Segen der Technik – der Oma ihr Lieblingslied vor: „I believe in Angels.“ Die Großmutter flüstert: DANKE!°° Ich habe dazu getanzt!“ „Ja,“ sagt die junge Frau zärtlich, „tanz in den Himmel!“
Tränen der Berührtheit glitzern in den Augen der drei Frauen, die sich so lieb haben, und die ANGELS – SIE sind da…
Es dauert nicht mehr lange. Nicht mehr Wochen oder Tage, wie die Ärztin vermutete, wenige Stunden…
Wenn die Menschen klar sind in ihrer Wahl und mit der Seele im Einklang in ihrem Wunsch, dann tun die Engel ihr Werk und helfen aufs Beste.
So erleben die drei Frauen einen unendlich LIEBEvollen Reise-Beginn ihrer geliebten Mutti und Oma.
Die junge Frau stimmt das Lied an „Swing low sweet chariot – comig for to carry me home…“
Leise klangen die beiden Stimmen im Raum und die Arm-Bewegungen der alten Dame wurden ruhiger, der weit offene atmende Mund machte mehr und mehr Atempausen.
Als nächstes stimmte die Mutter ihr Lieblingslied an, mit dem so viele geborgene Erinnerungen an die liebevolle mütterliche Fürsorge ihrer Kinderzeit verbunden sind „Guten Abend, gute Nacht – mit Rosen bedacht…“
Und diesmal wissen alle, dass bei der Zeile „Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt“ die liebe Seele, die (gerade noch) in dem alten Körper weilt, in Kürze in der Welt hinter dem Schleier „geweckt werden“ würde.
Liebevoll nicken die Mutter links am Bett und die Tochter rechts am Bett ihrer Mutti und Oma zu, die sie abwechselnd anschaut, und sprechen ab und zu leise Worte wie „Es ist gut… Alles ist in Ordnung… Du kannst loslassen… Schweb ins Licht… Alle warten dort schon auf dich…“
Dann bei dem Lied „Ade nun zur guten Nacht, jetzt wird der Schluß gemacht, dass ich muss scheiden…“ werden die Atempausen immer länger und der Körper hört einfach still, fast unmerklich, auf zu atmen.
„Es blühen (anstatt „es trauern“ wie es im Originaltext heißt) wohl Berg und Tal, wo ich soviel tausendmal bin drüber gegangen.
Wie mancher Glockenschlag, da Herz bei Herze lag,
das hab´n wir nicht vergessen (auch spontan variiert vom Originaltext)…“
Das Lied, das die alte Dame schon von ihrer eigenen Kindheit her kannte und mochte, klang leise aus… so wie auch ihr Atem.
Die Seele hatte sich während dessen gelöst, und so wie es sich anfühlte, hatte sie sich leicht und froh auf eine gute Reise begeben und fand den Weg ins Licht sogleich.
Sie wird uns in der geistigen Welt immer nah sein – wir bleiben verbunden in der Liebe – so wie sie auch mit allen verbunden bleibt, die ihr nahe stehen…
Mögen wir alle uns in jeder Lebens-Situation von Anfang bis zum Ende, der ja ein Neubeginn ist, geborgen fühlen im großen Weltenherz der Liebe
♥
Ganz ~ ♥ ~ lich grüßt euch MarINa
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